Afrin ist überall - überall ist Widerstand

Demonstration
Sa. 10. Feb. 2018

Hamburg

14:30 Uhr
Seit dem 19.01. greift das türkische Militär mit Hilfe verbündeter islamistischer Gruppen, die Al Qaida nahestehen, Afrîn, eine überwiegend kurdisch bewohnte Region im Norden von Syrien, an. Der türkische Staatspräsident Erdoğan propagiert, die südliche Grenze der Türkei „von Terror säubern zu wollen“; tatsächlich jedoch gilt die Militäroffensive dem Projekt der Selbstverwaltung, das dort unter dem Namen "Demokratische Autonomie" aufgebaut wurde. Seit 2013 schon kämpfen die Kurd*innen und ihre Verbündeten in Norden von Syrien unter großen Opfern gegen den sogenannten Islamischen Staat.

Mit Einverständnis der russischen Regierung und der NATO-Staaten führt das türkische Militär in Afrin sowohl am Boden als auch in der Luft Angriffe gegen Dörfer und Städte durch. Mehr als 150 Zivilist*innen kamen dabei ums Leben. Sogar Krankenhäuser und antike Stätten wurden aus der Luft bombardiert. Die türkische Regierung führt auch im Osten der Türkei, in Nord-Kurdistan, einen blutigen Krieg gegen die kurdische Bevölkerung. Komplette Städte wurden dem Erdboden gleich gemacht. Seit Juli 2016 ist das Land im Ausnahmezustand. Mehr als 69.000 Menschen sind aus politischen Gründen inhaftiert, darunter 319 Journalist*innen.

Die Bundesregierung trägt eine Mitschuld. Die Leopard-2-Panzer, welche die Türkei im Krieg gegen Afrîn einsetzt, stammen aus deutscher Produktion. Die Transportfahrzeuge sind von Mercedes und die Soldaten tragen Sturmgewehre von Heckler und Koch. Während die Türkei nun mit u.a deutschen Waffen einen Krieg gegen die kurdische Bevökerung führt, unterstützt Deutschland den Kurs indem sie kurdische Politikerinnen verfolgt und inhaftiert.

Mit dem Angriff auf Afrîn verfolgt die Türkei zum einen das Ziel, ihre Vormachtstellung im Nahen Osten auszubauen, zum anderen ist der Angriff auf Afrîn auch ein ideologischer Angriff: gegen ein nichtstaatliches, emanzipatorisches und feminisitisches Gesellschaftsmodell, das gerade weil es eine Alternative für den gesamten Nahen und Mittleren Osten darstellt, eine Gefahr für die Nationalstaaten ist.

Rojava ist so für vielen Menschen weltweit zur Hoffnung geworden! Denn Rojava ist für uns der Beweis dafür, dass der Kapitalismus nicht alternativlos ist! Ein Angriff auf den Kanton Afrîn ist somit auch ein Angriff auf uns!

Die Menschen in Rojava, insbesondere die YPG (Volksverteidigungskräfte) und YPJ (Frauenbefreiungskräfte) kämpfen mit Entschlossenheit gegen einen übermächtigen Gegner. Zehntausend Zivilist*innen haben sich auf den Weg nach Afrin gemacht, um die Kämpfer*innen zu unterstützen. Erdogan wird jedoch nicht von seinem Ziel ablassen, Afrin und die ganze Demokratische Föderation Nordsyrien zu zerstören, wenn er keinen Druck von außen bekommt. Wir müssen unsere Regierung dazu bringen, nicht nur "Besorgnis" auszudrücken, sondern Erdogans Angriffskrieg zu stoppen.

Lasst uns gemeinsam gegen diese Kriegspolitik Deutschlands und der Türkei auf die Straße gehen. Es lebe der Widerstand in Afrin! Biji Berxwedana Efrîne!

Fr, 9.2. Kundgebung Elbphilharmonie, 17 Uhr
Sa, 10.2. Demonstration, S Sternschanze, 14.30 Uhr

Solidaritätskommitee Afrin
Tatort Kurdistan HH, Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAVDEM), Navdem-HH, Spolek, Interventionistische Linke Hamburg, Flüchtlingsrat Hamburg, Kurdischer Studierendenverband Hamburg (YXK/JXK), Kurdischer Verein Hamburg, Alevitische Gemeinde Hamburg, Arbeitskreis Frieden – Ver.di, GEW-Landesverband Hamburg, Antifa Enternasyonal Café, Frauenrat Rojbin, Platform für Frieden und Demokratie HH, Die Linke Landesverband HH, ISKU, ATIK, Bürgerschaftsfraktion der Linke in Hamburger Bürgerschaft, Kurdistan Volskshaus, ADHK, HDKA HH, AGIF, Hamburger Forum für Völkerverständigung und Weltweite Abrüstung, ATIF, HAK EVI HH, Friedensgruppe Nordheide, FIDEF - Föderation der ArbeiterInnenvereine in der BRD