»Wenn das mal gut geht!«

 

Die Diskussionen und Auseinandersetzungen im aktuellen französischen Wahlkampf machen deutlich, wie sehr die Krise unserer zeitgenössischen Demokratien in Europa angekommen ist. Mit Emmanuel Macron und Marine Le Pen führen derzeit zwei Personen die Umfragen an, die sich ausdrücklich als Kandidat*innen außerhalb des Establishments präsentieren. Doch mit ihren Kandidaturen steht nicht nur Frankreich, sondern auch Europa am Scheideweg. Während Marine Le Pen versucht einen gemeinsamen Block von extrem Rechten und sozial Unzufriedenen zu bilden und damit droht, Frankreich aus der Europäischen Union zu führen, präsentiert sich Emmanuel Macron als explizit pro-europäischer Kandidat der französischen Mitte mit neoliberaler wirtschaftspolitischer Ausrichtung.

Aber wie konnte es dazu kommen, dass die französische Linke so lange kaum eine wahrnehmbare Rolle spielte? Was ist aus den sozialen Bewegungen des letzten Jahres geworden, die über Monate gegen die unsozialen Arbeitsmarktreformen erbittert gekämpft haben? Für welche wirtschafts- und sozialpolitischen Positionen stehen die Kandidat*innen? Und wie konnte es zu dem rasanten Aufstieg der extremen Rechten in Frankreich kommen, deren Wahlsieg zu einer akuten Bedrohung des europäischen Miteinanders werden dürfte? Diese und weitere Fragen möchten wir an diesem Abend gemeinsam diskutieren.

Mit KOLJA LINDNER, Politikwissenschaftler und Newton International Fellow an der Universität Warwick. Soeben ist seine Studie »Die Hegemoniekämpfe in Frankreich. Laizismus, politische Repräsentation und Sarkozysmus« im Argumentverlag erschienen.

Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di in Niedersachsen, der Interventionistischen Linke Hannover und dem DGB-Bezirk Niedersachsen - Bremen - Sachsen-Anhalt.