Guai a chi ci tocca!

Solidarität mit den Zentren »Làbas« und »Crash!« in Bologna
Räumung in Bologna, August 2017

Heute morgen wurden in Bologna zwei soziale Zentren geräumt.

In Deutschland verzieht sich gerade erst der Nebel und der Rauch der G20 Proteste. Wir versuchen zu verstehen was die G20 Proteste für uns heißen und in welche Richtung sie weisen, da werden wir bereits erneut auf eine Wahrheit gestoßen, die uns schon während des G20 Gipfels klar wurde. Die Zeiten werden rauer. Ob nun der autoritäre Kapitalismus den Ausnahmezustand über ganze Städte verhängt oder die lange Tradition der Sozialen Zentren in Italien beenden will. No Alternatives, no protest, just consensus, obedience and submission. Das ist was sie wollen. Wir werden mit conflict, solidarity, rebellion and hope antworten.

Heute morgen wurden in Bologna die sozialen Zentren Làbas und Crash! geräumt. Vor allem zu Làbas haben wir eine besondere Beziehung: erst im Mai waren wir mit den Genossinnen gemeinsam gegen das „Umwelt“ministerinnen Treffen der G7 in Bologna auf der Straße. Làbas wurde 2012 auf dem Gelände einer ehemaligen Polizeikaserne besetzt. Seitdem wurde es wahrhaftig zu einem Sozialen Zentrum, dort wohnten Angekommene und Langdagebliebene zusammen. Es wurde gemeinsam Pizza gebacken, Fahrräder repariert, Bier gebraut und weiter das Gebäude renoviert. Jeden Mittwoch fand dort ein regionaler Wochenmarkt statt und am Wochenende war meist schon um 23 Uhr Schluss, um nicht die Nachbar*innen zu stören. Beide sozialen Zentren waren kleine Kommunen eines solidarischen Miteinanders und gleichzeitig Ausgangspunkt für vielfältigen Protest und Widerstand.

Sie sind ein unersetzlicher Verlust. Nicht nur weil wir dort viele schöne Stunden zusammen mit den Genoss_innen diskutiert, getrunken, gestritten haben, uns in den Armen lagen. Sondern weil diese Orte des alternativen und soldarischen Zusammenlebens weichen mussten um immer mehr Wohnraum und Fläche dem Markt freizugeben. Die Wohnungspreise steigen, Mieter*innen werden aus den Städten verdrängt und alternative Projekte geräumt.

Wir werden nicht ohnmächtig dabei zusehen, wir werden mit Widerstand antworten. Ob in Bologna gemeinsam mit den Genoss*innen um Làbas oder Crash! zurückzuerobern oder in Hamburg um die Flora zu verteidigen.